Die Majestäten lassen bitten


Was das tägliche Programm für die Vorstellung angeht, sind Alexander und Martin Lacey jr. und ihre Löwen nicht einig: Was die Laceys als „Arbeit“ deklariert (wobei es durchaus eine Arbeit ist, die ihnen Freude macht), sehen ihre vierbeinigen Mittäter nämlich als Spaßprogramm. Wie jede gute Dressur, basiert nämlich auch das, was die Lacey-Löwen zeigen, auf ihrem natürlichen Artverhalten. Und mehr noch: Die Akteure werden jeweils für das eingesetzt, was ihnen am meisten Spaß macht. Die Lacey-Brüder kennen ihre Löwen von klein auf und beobachten sie vom ersten Lebenstag an: Sind sie lebhaft und springen gern? Mögen sie es sanft oder darf es beim Spiel durchaus einmal mehr zur Sache gehen? Je nachdem, was sie besonders gerne tun, werden die Löwen trainiert. Ihre Motivation dabei ist neben Futter auch das Lob und die Anerkennung ihrer „Alpha-Löwen“ Alexander und Martin Lacey jr.

Youngsters allerdings müssen erst einmal in den Löwenkindergarten gehen: In ihrem ersten Lebensjahr spielen sie nur. Erst im zweiten ist die Löwengrundschule dran – und wer die beherrscht, darf dann mit in die Manege. Und es ist definitiv ein „darf“, was leicht daran zu erkennen ist, dass die Damen und Herren Löwen sich freiwillig und mit Tempo in den Laufgang begeben, wenn die Vorstellung läuft. Selbst Löwen wäre es nämlich langweilig, den ganzen Tag nur herumzuliegen und auf Futter zu warten. Training und Vorstellung sind für sie das tägliche Unterhaltungsprogramm.

Allerdings darf man sie dabei nicht überschätzen, was Alexander und Martin Lacey jr. sehr genau wissen. Viel länger als eine Viertelstunde können und wollen sich ihre Schützlinge nicht konzentrieren. Also arbeiten sie sowohl beim Training im Außengehege wie auch in der Manege nie länger mit ihren Löwen.

Stock und Peitsche dienen in der Dressur als verlängerter Arm und Stimmverstärker des Dompteurs. Der Stock zeigt, wo es lang geht; die Peitsche fordert mit ihrem Knallen Aufmerksamkeit. Zum Schlagen wird sie nicht eingesetzt – und wer genau hinsieht, merkt das auch daran, dass keiner der Löwen Angst vor der Peitsche hat. Im Gegenteil: Sie wird ebenso spielerisch „angefasst“ wie der Stock.


Tierschutz ist uns wichtig

...und wir haben etwas dazu zu sagen...